Begriffserklärungen
Hyperakusis
Unter Hyperakusis versteht man eine Störung, die häufig mit Tinnitus oder auch einem Hörsturz einhergeht. Es handelt sich hier um eine Geräuschüberempfindlichkeit, die unabhängig von der Hörfähigkeit besteht. Ein Phänomen, das für die Betroffenen den Eindruck erweckt, mehr und besser zu hören. Geräusche oder Musik in einer ganz normalen Lautstärke werden als unangenehm laut und sogar belastend empfunden. In Extremfällen wird schon das Rauschen einer Klimaanlage oder auch die eigene Stimme als quälend empfunden. Bei der Hyperakusis handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen, das durch eine Desensibilisierung gegenüber Geräuschen durch psychoakustische Reize (Auditive Stimulations-Therapie AST®) sehr gut behandelbar ist.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
AVWS bezeichnet die Störung der Weiterverarbeitung von Hörinformationen in einem oder mehreren Teilprozessen der kognitiven Hörverarbeitung. Stress, traumatische bzw. emotional stark belastende Erlebnisse oder andere Krankheiten wie beispielsweise Depressionen können der Auslöser sein. Trotz gutem Hörvermögen sind Sprachverstehen und die Konzentration zum Teil stark beeinträchtigt. Durch Hörverarbeitungstraining können die Verarbeitungsprozesse repariert und das Sprachverstehen sowie die Konzentrationsfähigkeit optimiert werden.
Hörentwöhnung
Hörentwöhnung bezeichnet die Störung der Weiterverarbeitung von Hörinformationen in einem oder mehreren Teilprozessen der kognitiven Hörverarbeitung. Ursache ist ein Hörverlust, der bereits länger als 3 Monate besteht. Die Hörentwöhnung äußert sich so: trotz Hörgeräteversorgung sind Sprachverstehen und die Konzentration zum Teil stark beeinträchtigt. Laute und lärmige Umgebung sind schwierig zu ertragen. Der Ursprung von Geräuschen kann nur schlecht oder gar nicht erkannt werden.
Durch Hörverarbeitungstraining können die Verarbeitungsprozesse repariert und Sprachverstehen sowie Konzentrationsfähigkeit optimiert werden.
Phonophobie
Im Gegensatz zur Hyperakusis besteht die Phonophobie nicht in einer generellen Störung der Geräuschempfindlichkeit, sondern bezieht sich vielmehr auf einzelne Schallereignisse, bei dem das Geräusch-Erleben mit bestimmten Negativ-Erfahrungen in Verbindung gebracht wird. So können Menschen, die z.B. in Folge eines Konzertbesuches einen Tinnitus bekamen, Aversionen oder gar Ängste gegenüber solchen Konzertbesuchen entwickeln und diese meiden. In diesen Fällen ist eine verhaltenstherapeutische Vorgehensweise (Psychologisches Immunisierungstraining PIT®) sinnvoll, die anstelle der Vermeidung der Situation die schrittweise Gewöhnung daran zum Ziel hat, um den Ängsten entgegenzuwirken.