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Parazentese mit / ohne Paukendrainage

Die Parazentese (Trommelfellschnitt) gehört zu den häufigsten Operationen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Es handelt sich dabei um einen kleinen chirurgischen Eingriff, der einen Trommelfellschnitt zur Druck- und Ergussentlastung beinhaltet, der zur Wiederherstellung der Mittelohrbelüftung meist bei verstopfter Ohrtrompete (Eustachi-Röhre) dient.

Zudem kann, wenn indiziert, ein Drainageröhrchen (Synonyme: Paukenröhrchen; Paukendrainage) aus Gold eingesetzt werden. Dieses verbleibt in aller Regel ca. 4-8 Monate und fällt meistens von alleine wieder raus.

Dieser Eingriff kann u. a. bei folgenden Diagnosen nötig sein:

  • akute/rezidivierenden (wiederkehrenden) Otitis media (Mittelohrentzündung)
  • therapieresistenter bzw. persistierender Paukenerguss – Ansammlung von Flüssigkeit bzw. Sekret im Mittelohr bei z.B. vergrößerten Polypen (Adenoide)
  • chronische Trommelfellretraktion (Trommelfelleinziehung)
  • Klaffende Ohrtrompete – Die Verbindung von Nasenrachenraum und Mittelohr ist zu weit geöffnet, sodass Luft ins Mittelohr einströmen kann
  • Mastoiditis – Entzündung der belüfteten Knochenzellen des Processus mastoideus (Warzenfortsatz)
  • transtympanale Gentamicin-Behandlung – Antibiotika-Behandlung bei Morbus Menière (Erkrankung des Innenohres, die durch Anfälle von Drehschwindel, einseitigem Hörverlust und Ohrensausen gekennzeichnet ist)

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Unter mikroskopischer Sicht wird ein kleiner Schnitt im unteren Trommelfellbereich durchgeführt. Durch diese Öffnung wird das Sekret aus der Paukenhöhle abgesaugt. Ist dieses Sekret zähflüssig (Sermukotympanon), dann wird ein Drainageröhrchen in die Öffnung eingesetzt.

Welches Betäubungsverfahren wird angewandt?

Beim Kind wird der Eingriff in Narkose durchgeführt.

Mit welchen Begleiterscheinungen ist zu rechnen?

Nach dem Trommelfellschnitt oder der Paukendrainage kann kurzfristig etwas Blut oder Flüssigkeit aus dem Gehörgang ablaufen. Dies ist unbedeutend. Ganz selten kann es anfänglich zu leichten Ohrenschmerzen oder einem Druckgefühl am Ohr kommen. In aller Regel verursacht dieser Eingriff jedoch keine Schmerzen.

Mögliche Folgen und Risiken:

  • eine Mittelohrentzündung nach einem Trommelfellschnitt ist äußerst selten; sie muss meist nur mit lokalen antibiotischen Ohrentropfen behandelt werden.
  • eine Unverträglichkeitsreaktion mit entzündlichen Erscheinungen und Ohrenlaufen nach Einsetzen eines Drainageröhrchens ist eine seltene Erscheinung. Nur in absoluten Ausnahmefällen muss das Röhrchen wieder aktiv entfernt werden.
  • ein bleibender Trommelfelldefekt ist extrem selten.
  • beim Schwimmen und Baden sollte so wenig wie möglich Wasser in den Gehörgang gelangen, da es dann zu Entzündungen kommen kann. Deshalb sollte hierbei ein Schwimmschutz getragen werden.
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