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Medikamentöse Therapien

Viele Schwindelerkrankungen lassen sich mit Medikamenten gut behandeln, sodass die Patienten weniger oder keine Schwindelbeschwerden mehr haben.

Spezielle Medikamente, sogenannte Antivertiginosa, spielen vor allem bei akuten und starken Schwindelanfällen eine Rolle; sie bessern das Symptom, nicht die Krankheit. Weiter kommen möglicherweise Kortison, durchblutungsfördernde Medikamente sowie Antihistaminika als Akut-Medikation im Anfall sowie bei der Bewegungskrankheit, z.T. auch als Infusion, zum Einsatz. Für begleitende Übelkeit und Erbrechen gibt es ebenfalls wirksame Präparate.

Diese Medikation richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild und natürlich auch nach Begleiterkrankungen. Injektionen von Medikamenten in das Mittelohr (intratympanale Therapie) können eine sehr gute Therapiemöglichkeit zur Behandlung bestimmter Schwindelformen sein. Auch bereits die Einlage eines Paukenröhrchens in das Trommelfell beseitigt bei manchen Patienten die Gleichgewichtsstörungen dauerhaft (V.a. bei M.Meniere).

 

Diese kleine Maßnahme kann unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Die Einlage hat auch einen weiteren Vorteil: Medikamente können so leicht ins Mittelohr verabreicht werden. Bei der Labyrinthanästhesie wird das Trommelfell leicht eingeschnitten und dann ein Narkotikum (Betäubungsmittel) ins Mittelohr getropft.

Das Narkotikum breitet sich von dort ins Gleichgewichtsorgan aus und beruhigt den Gleichgewichtssinn bzw. schaltet ihn aus. Allerdings ist die Datenlage zu dieser Therapieform schwach und die Wirkdauer des Lokalanästhetikums max. 8 Stunden.

Schwindeltraining

Bei der Behandlung von vestibulären Schwindel unterscheiden wir therapeutisch grob zwei Therapiearten:

  • Befreiungsmanöver
  • Vestibuläre Rehabilitationstherapie

Sogenannte Befreiungsmanöver nach Epley oder Sémont werden zur Therapie beim gutartigen Lagerungsschwindel angewandt. Bei allen anderen Krankheitsbildern machen die Manöver wenig Sinn, denn die Manöver sind so entwickelt worden, dass sie die den Lagerungsschwindel auslösenden „Steinchen“ aus den Bogengängen des Gleichgewichtsorgans wieder an ihren Ursprungsort zurückbefördern.

Die Manöver werden entweder durch den Arzt/ Therapeuten und/oder durch den Patienten selber durchgeführt.

Hierbei handelt es sich um eine Abfolge von verschiedenen Positionen, die je nach Manöver entweder komplett im Liegen oder im Sitz und Seitenlage durchgeführt werden.

Eine Anleitung zu den Manövern finden Sie auf der Seite des Deutschen Schwindelzentrums. Die Videos, die auf YouTube zu finden sind, können wir derzeit nicht empfehlen. Viele von ihnen weisen Fehler auf, die die Manöver unwirksam machen können.

Die Vestibuläre Rehabilitationstherapie umfasst folgende Maßnahmen: willkürliche Augenbewegungen, aktive Kopfbewegungen mit und ohne Blickfixierung, Gleichgewicht- und Gangübungen.

Biofeedback als Therapie bei Schwindel

Zur Therapie von Schwindel steht jetzt eine neue nicht-medikamentöse Therapie mit dem Neurofeedbacktraining nach Prof. Ernst zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um ein spezielles Gleichgewichtstraining, bei dem wiederholt Reize angeboten werden, die zur Gewöhnung des Gleichgewichtssystems (Habituation) führen.

Bei diesem vibrotaktilen Neurofeedback Training werden über ein kleines Gerät, welches mit einem Gürtel an den Hüften befestigt ist, gezielte Vibrationsreize an den Körper abgegeben. Durch Training spezifischer, individuell angepasster Übungen und eine häufige Wiederholung wird das gesamte Gleichgewichtssystem angeregt und diese Informationen werden zum Gehirn weitergeleitet und gespeichert, wodurch Schwindel und Unsicherheitsgefühl deutlich abnehmen. Um ein optimales Trainingsergebnis zu erzielen, wird das Training über 2-4 Wochen täglich bzw. mehrmals wöchentlich ca. 30 Minuten in unserer Praxis durchgeführt.

 

Diese sehr intuitive Art der Rückmeldung zeigt bereits nach den ersten ein oder zwei Trainingssitzungen spürbare Resultate. Diese beruhen nicht auf einem muskulären Training, sondern bestehen in einer Korrektur der Gleichgewichtsverarbeitung im Gehirn. Der zusätzliche Reiz signalisiert dem Gehirn, dass die Körperstabilität nicht derjenigen des gesunden Menschen entspricht. Das Gehirn wiederum setzt diese zusätzliche Information sehr schnell in eine entsprechende Kompensation der Körperstabilität um.

In einer internationalen, placebo-kontrollierten Multicenter-Studie wurde die Wirksamkeit des Biofeedback-Schwindeltrainings für verschiedene Sturzrisiko Ursachen untersucht und es konnte dabei festgestellt werden, dass die Wirkung des Trainings bei über 95 % der Patienten deutlich nachzuweisen war.

Komplementärmedizinische Schwindeltherapien

Akupunktur

Mit gutem Erfolg setzen wir die Körper- und Ohrakupunktur auch bei Schwindelbeschwerden ein. Durch das gezielte Setzen von Nadelreizen an der Haut können Schwindelsymptome positiv beeinflusst werden. Akupunktur ist eine praktisch risiko- und nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode.

 

Bioresonanztherapie

Die Bioresonanztherapie bietet in unserer Praxis eine gute Alternative bzw. Ergänzung zur Schulmedizin in der Behandlung von Schwindelbeschwerden dar.

Operative Schwindeltherapien

Führen konservative oder auch alternativmedizinische Behandlungen bei der Schwindeltherapie nicht zum gewünschten Erfolg, kommen ggf. operative Therapien zum Einsatz.

Generell muss man allerdings festhalten, dass bei Schwindel prinzipiell nur selten oder gar nicht operiert wird.

Es gibt nur wenige Erkrankungen, z.B. bei Entzündungen oder bei therapieresistentem M. Menière, bei denen eine Operation Heilung verspricht.

Hier kommen eventuell aufwendige Eingriffe wie eine Saccotomie oder Sacculotomie zum Einsatz. 

06221 . 314 814
Allgemeinsprechstunde: Mo - Do:08:30 – 12:00 Uhr & 14:30 – 18:00 Uhr Fr:08:30 – 12:00 Uhr (außer Mittwoch) Privat- bzw. Selbstzahler-Sprechstunde: Mo - Di, Fr: 08:30 – 12:00 Uhr Mi: 14:30 – 18:00 Uhr Offene Sprechstunde: Mo - Fr:08:30 – 10:30 Uhr (Kapazität begrenzt – wir bitten um telefonische Anmeldung)
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